Mehr fühlen. Mehr verstehen. Hochsensibel leben.

Hochsensibilität ist ein Thema, das in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt ist. Viele Menschen, insbesondere Jugendliche, erleben in ihrer Entwicklungsphase die Herausforderungen, die mit dieser besonderen Eigenschaft einhergehen. Hochsensibilität ist kein Mangel oder eine Krankheit, sondern eine Gabe, die es ermöglicht, die Welt intensiver wahrzunehmen und tiefere emotionale Verbindungen zu anderen Menschen und zur Umwelt zu entwickeln.

Ja, ich bin Hochsensibel. Und damit gehöre ich etwa zu den 15-20% der Menschen, die diese Gabe haben. Aber ich habe es nicht immer als Gabe gesehen. Ich nehme Reize intensiver wahr. Ich reagiere stärker auf Geräusche, Licht, Gerüche und sogar auf die Emotionen meiner Mitmenschen. Diese erhöhte Sensibilität kann sich in verschiedenen Symptomen äußern. Häufig überkommt mich ein Gefühl der Überwältigung in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel in großen Menschenmengen oder bei lauten Veranstaltungen. Ich fühle sich schnell erschöpft, wenn ich mich über längere Zeit in sozialen Umfeldern aufhalten muss, die viel Input bieten. Oft wurde ich für all das belächelt, nicht ernst genommen und als "schüchtern" abgestempelt. Aber ich wusste das ich einfach nur etwas anders "ticke" als die meisten Leute, auch wenn es damals dafür noch keinen Namen gab.

Heute bin ich verdammt stolz darauf Hochsensibel zu sein!! Denn trotz der Herausforderungen gibt es auch viele positive Aspekte der Hochsensibilität. Ich verfüge über eine ausgeprägte Empathie und ein tiefes Verständnis für die Gefühle anderer. Zudem sind hochsensible Menschen häufig kreativ und verfügen über eine ausgeprägte Vorstellungskraft. Sie können die Welt auf eine Weise interpretieren, die anderen verborgen bleibt, was zu einzigartigen Perspektiven und Ideen führt.

Doch all das zu verstehen und zu akzeptieren war ein intensiver Prozess. Ich musste lernen, dass meine Sensibilität keine Schwäche sondern eine große Stärke ist. Ich habe gelernt meine Gefühle und intensiven Empfindungen zu kontrollieren, damit sie mich nicht überwältigen. Ich habe diverse Achsamkeitsübungen erlernen müssen und ich weiß heute, dass die Natur mir Ruhe spendet.

Eine positive Einstellung zur Hochsensibilität kann dazu beitragen, dass man sich selbst akzeptiert und sein Potenzial entfalten kann.

Ich wünsche jedem Hochsensiblen, dass er oder sie ermutigt wird, seine Stärken zu erkennen und zu nutzen. Ich wünschte dass dieses Thema schon viel größer und verbreiteter wäre und das unsere Gesellschaft uns Hochsensible als normale Menschen wahrnehmen und akzeptieren könnte.

Wenn du dich also jetzt in diesem Post wiederfindest und bisher immer gedacht hast, falsch und nicht richtig zu sein, dann sprich dieses Thema offen an. Du kannst dich auch gerne jederzeit an mich wenden.

Denn merke dir:  Hochsensibilität ist und bleibt eine besondere Eigenschaft, die, wenn sie richtig verstanden und angenommen wird, zu einem erfüllten und bereichernden Leben führen kann. Diese hohe Sensibilität ist ein wertvolles Geschenk, das einem hilft, die Welt auf eine einzigartige und bedeutungsvolle Weise zu erleben. Und zu guter Letzt: Sie ist kein Fluch sondern eine Superkraft!

 

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Kommentare

Sassi Z.
Vor 2 Monate

Nadine,

es ist so wertvoll, wie offen und ehrlich du über deine Hochsensibilität sprichst – mit so viel Stärke, Mitgefühl und Klarheit. Du schaffst es, einem Thema, das oft missverstanden wird, eine wunderbare Tiefe und neue Perspektive zu geben.

Ich bewundere deinen Weg, wie du gelernt hast, deine Sensibilität nicht nur zu akzeptieren, sondern sie als Stärke zu leben. Das ist unglaublich inspirierend! Danke, dass du deine Erfahrungen teilst – sie geben so vielen Menschen Mut und Hoffnung.

Mach weiter so – du bist ein Geschenk für diese Welt! ❤️

Deine Sassi